Hallo an all die Leser,
Heute in 10 Tagen muss ich bereits meinen Rückflug antreten und für mich ist das alles noch so unvorstellbar und weit weg.
Ich möchte kurz die wichtigsten Sachen der letzten Woche zusammenfassen: vergangenen Sonntag sind wir nach dem Gottedienst alle gemeinsam an den Strand in Olón gegangen und haben das schöne Wetter genossen. Dadurch, dass es in letzter Zeit häufig regnet waren die Kinder richtig glücklich mal wieder schwimmen zu gehen. Sonntagnacht sind zwei Geschwisterkinder zu uns zurückgekommen, die im November 2016 nach einem siebenjährigen Aufenthalt hier in der Fundación wieder zu ihrer Familie durften. Ich weiß nicht was genau in der Familie vorgefallen ist, dass sie nun doch wieder hier sind, aber auf jeden Fall haben sich alle Kinder gefreut, dass die beiden wieder da sind.
Am Montag hat es dann sehr stark geregnet, so habe ich es hier bislang noch nicht erlebt. Es war alles überflutet auf dem Innenhof und auch Denise und mein Zimmer wurden sehr nass. Dadurch, dass es wirklich fast jeden Tag mindestens eine Stunde regnet, haben die meisten Flüsse schon wieder recht viel Wasser bekommen, was wirklich genial ist. Das ist das, worauf man hier solange gewartet hat.
Am Mittwochmorgen sind wir mit unsern fünf Mächen in die Schule gegenüber gegangen, denn dort wurden traditionelle Tänze aufgeführt und Lieder gesungen. Es war sehr unterhaltsam und schön.
Am Donnerstag wurden Denise und ich zu Erwin und Daniela eingeladen, ein holländisches Ehepaar, das vor knapp 3 Jahren hier nach Ecuador gezogen ist und mit allen Mitteln versuchen die Fundación zu unterstützen. Dieses Weihnachten haben sie über 10.000 US $ gesammelt, um uns hier einen Kühlraum für unsere Lebensmittel kaufen zu können. Sie haben uns ihre verschieden Projekte gezeigt und auch uns gefragt, wo wir denken, dass noch mehr getan werden muss. Wir haben uns zusammengesetzt, viele Dinge überlegt und jetzt wollen sie mein größtes Anliegen in Angriff nehmen: ein oder zwei professionelle Lehrer, die eine Ausbildung bzw. ein Studium als Lehrkraft haben und die herkommen werden um unsere analphabetischen Mädchen zu unterrichten. Wir haben als Freiwillige zwar viel erreicht, aber professionelle Hilfskräfte sind auf Dauer unverzichtbar. Zumal gehen Denise und ich in weniger als zwei Wochen und dann ist erst einmal niemand mehr hier und die Kinder werden gar nicht unterrichtet.
Am Freitagabend war in der Schule wieder eine Veranstaltung, wo die „Miss America Latina“ gewählt wurde. Eine unserer Mädchen, Alisson, dufte Kolumbien vertreten und hat sogar den zweiten Platz erreicht. Denise und ich waren mit einigen der älteren Mädchen die ganze Zeit als Unterstützung dabei und es waren schöne Stunden.
Am Samstagvormittag waren Jocelyn, Denise und ich mit unseren Kleinsten zwischen 2 und 5 Jahren auf einer Geburtstagsfeier eingeladen. Es war sehr schön und für die neun Kinder ein sehr besonderes Fest.
Am Samstagabend haben wir hier in der Fundación den Tag der Freundschaft und Liebe mit vielen Tänzen, Aufführungen und Liedern gefeiert. Wir haben bis um 22.00 Uhr getanzt und es war eine unglaublich schöne Nacht mit allen Kindern und Misioneras zusammen.
Ich denke meine letzten 10 Tage hier werden viel zu schnell rumgehen und ich versuche jetzt noch einmal so viel Zeit wie möglich mit allen zu verbringen.
Ganz liebe Grüße, nächste Woche kommt dann der letzte Beitrag hier aus Ecuador…
Eure Anna Sophia
Liebe Anna-Sophia,
deine Blog-Einträge fand ich immer sehr interessant; schade, dass es nun zu Ende ist. Aber was ich noch wissen wollte: Warum besuchen eure Kinder nicht einfach die Schule gegenüber?
Nochmals vielen Dank für deine Einträge und viel Erfolg beim Wiedereinleben.
Gruß
Gerhard
Lieber Gerhard,
vielen Dank für Dein Interesse an meinem Blog!
Leider ermöglicht die Schule den Kindern keine Förderung, die nur wenig lesen und schreiben können. Da die analphabetischen Mädchen bei uns meistens schon 14 oder 15 Jahre alt sind, werden wir sie auch nie auf ein ausreichendes Niveau bringen können und somit wird die Schule sie leider nicht aufnehmen.
Das ist wirklich sehr traurig, aber vermutlich wird sich das in nächster Zeit nicht ändern, obwohl es einige analphabetische Kinder in Ecuador gibt.
Liebe Grüße,
Anna Sophia