Hallo,
wie ich schon im letzten Beitrag angedeutet habe, waren Theresa und ich von Mittwoch bis Samstag in Cuenca. Wir sind am Mittwoch gleich ganz früh mit dem Bus nach Guayaquil gefahren und von dort aus dann noch weitere fünf Stunden über Cañar nach Cuenca. Die Busfahrt war wirklich schön, denn wir sind in das südliche Hochland gefahren und dort ist die Landschaft natürlich ganz anders als hier in Montañita direkt am Meer. Wir haben viele kleine Dörfer gesehen, die hoch in den Bergen liege, viele grüne Wiesen und darauf zahlreich Kühe und Pferde. Am Ziel angekommen haben wir uns die Stadt etwas genauer angesehen. Cuenca ist wunderschön und hat eine traumhafte Lage, inmitten von hohen Bergen. Das historische Zentrum bietet viele Sehenswürdigkeiten und zahlreiche Märkte an denen handgefertigte Artikel amgeboten werden. Es herrscht eine sehr ruhige und angenehme Atmosphäre, die Menschen sind äußerst freundlich und die Straßen richtig sauber. Wir haben viele Cafés entdeckt, die liebevoll eingerichtet sind und welche man gar nicht mehr verlassen möchte.
Wir haben alle drei Nächte bei Bekannten von einem Freund von Theresa übernachtet. Die Familie war sehr nett und es war schön nicht einfach in einem Hotel zu wohnen, sondern Einblicke in das alltägliche Leben einer dort lebenden Familie zu bekommen.
Am Donnerstag haben wir am Vormittag an einer dreistündigen Führung durch Cuenca teilgenommen, dadurch viele neue Plätze besucht, geheime Tipps für gutes Essen und Unterhaltung bekommen und Backpacker aus der ganzen Welt getroffen. Nach der Führung waren wir noch eine Weile mit Leuten von der Reisegruppe unterwegs und haben uns anschließend mit Lebensmitteln und anderen nützlichen Sachen für den bevorstehenden Tag in Cajas eingedeckt. Nachdem der Wetterbericht 6 Grad Celsius vorausgesagt hatte, haben wir sogar extra Mützen und Handschuhe aus Alpakawolle eingekauft.
Am Freitag sind wir dann um 7.00 Uhr mit dem Bus in den Nationalpark Cajas gefahren. Wir hatten uns schon im Voraus über die verschiedenen Routen erkundigt und uns für eine recht einfache, ca. dreistündige Tour entschieden. Die Gudies vor Ort meinten dann aber, dass wir unsere gewählte Route mit einer sehr anspruchsvollen kombinieren könnten, um insgesamt einfach etwas mehr zu sehen. Nach einer kurzen Einführung sind wir dann zu zweit losgezogen. Das Wetter war schön, denn die Sonne hat geschienen, aber durcj den Wind war er recht kühl, sodass wir sogar unsere gekauften Mützen gebraucht haben. Meist waren die Wege gut ausgeschildert, aber teilweise gab es Stellen an denen mehrere Wege verliefen, aber die Markierung fehlte. Das war insofern ein Problem, da die Guides keine Karten aushändigen und es in dem Informationshaus vom Anfang nur eine Karte an der Wand gab von der wir ein Foto auf dem Handy hatten, was aber nur bedingt hilfreich war. Insgesamt waren wir sechs Stunden unterwegs, haben traumhafte Berge, Seen und Pflanzen gesehen und es war ein unglaubliches Erlebnis, das sich definitiv gelohnt hat. Bei der anspruchsvollen Route mussten wir aber wirklich öfters Pausen einlegen, weil mir bzw. uns der Höhenunterschied mehr zu schaffen gemacht hat, als wir erwartet haben. Der höchste Punkt den wir bestirgen haben lag auf knapp 5.000 m. Das ist natürlich ein gewaltiger Unterschied zu unserer normalen Höhenlage auf Meereshöhe in Montañita und so hatten wir stellenweise wirklich Atmungsprobleme, obwohl wir ja extra schon zwei Tage zuvor in dem 2.530 m gelegenen Cuenca, zum Eingewöhnen des Höhenunterschieds verbracht haben.
Abends hat mich Theresa anlässlich meines Geburtstags zum Essen eingeladen und als wir zurück in das Haus unserer Gastfamilie gekehrt sind standen eine Torte und zahlreicje Naschereien für eine kleine Feier bereit. Es war ein wirklich schöner Abend und man hat mir einige ecuadorianische Geburtstagstraditionen beigebracht.
Am Samstag sind wir um fünf Uhr früh schon aufgebrochen, um nach Montañita zurückzukehren. Wir wären wirklich gerne etwas länger in Cuenca geblieben, um diese unfassbar tolle Stadt noch mehr zu erkunden. Deshalb bin ich umso glücklicher, dass wir im Januar mit der Reisegruppe auch zwei Tage in Cuenca verbringen werden 🙂
Im Kinderheim angekommen wurden wir liebevoll von den Misioneras und Kindern empfangen, was ein schönes Gefühl war.
Am Abend würde ich dann mit einer Feier für eine Misionera und mich überrascht, anlässlich unserer Geburtstage. Vier Mädchen von dem Haus der Misionera Betty, in dem ich täglich von mittags bis abends arbeite, haben in bildhübschen Kleidern einen Tanz aufgeführt und etwas für uns gesungen, was unglaublich schön war, besonders für mich, weil ich ja den Mädchen durch die tägliche Arbeit mit ihnen sehr nahe stehe. Danach hat noch eine Gruppe anderer Mädchen einen Tanz aufgeführt, der auch sehr gut gelungen ist.
Anschließend gab es ein großes Essen für alle Misioneras, Jim und uns Volunteers (insgesamt waren wir 18 Personen). Danach habe ich eine Geburtstagstorte, eine ganz lieb geschriebene Kathe von Mamita Isabel und einen schönen Panamahut geschenkt bekommen. Als eine Misionera zu singen und tanzen angefangen hat, haben wir uns alle angeschlossen und eine lange, schöne und sehr unterhaltsame Nacht verbracht. So habe ich dieses Jahr einem Geburtstag ganz anderer Art verbracht und es richtig genossen, weil alle sich sehr viel Mühe gegeben haben und es wirklich insgesamt zwei schöne Tage geworden sind.
Jeder der nach Ecuador reist, dem kann ich nur Cuenca empfehlen und ebenfalls einen Tag in Cajas.
Ich freue mich auf die nächste Woche, lasse wieder von mir hören und verb bis dahin mit ganz lieben Grüßen aus Ecuador
Anna Sophia