Ein liebes hallo an alle aus Ecuador!
Heute bin ich genau 100 Tage hier in Ecuador im Kinderheim und ich wollte mal ein kurzes Zwischenfazit ziehen: ich bin jeden Tag glücklich und dankbar hier zu sein, denn ich erlebe jeden Tag Neues, habe viele tolle Menschen kennengelernt, neue Freundschaften geschlossen und ein großartiges Land besser kennengelernt mit dieser ganz anderen Kultur, mit der nie endenden Lebensfreude. Natürlich ist auch jeder Tag anstrengend und es ist eine große emotionale Belastung, all diese schlimmen Geschichten der Kinder zu kennen, denn ist einfach unvorstellbar was diesen jungen Menschen widerfahren ist. Aber dieser Ort ist „wie ein Stück vom Himmel“, sagen viele Menschen die hier zu Besuch kommen und sie haben definitiv Recht, denn die Misioneras tun alles was sie können für die Kinder, sie sind für sie 24 Stunden am Tag da und das an 365 Tagen im Jahr.
Auch ist es toll, wie viele Menschen diesen Ort unterstützen, durch Spenden, aber auch durch Besuche. Gerade im Dezember haben wir jedes Wochenende mindestens eine Visite (wie schon im letzten Beitrag erwähnt) und die Kinder freuen sich über jede noch so kleine Kleinigkeit die sie bekommen.
Und obwohl es hier gerade eigentlich jeden Tag sehr sonnig und sehr heiß ist, kommt langsam trotzdem eine weihnachtliche Stimmung auf: jedes Haus hat vier Kerzen und an jedem Adventssonntag wird eine neue Kerze angezündet. In unserem Innenhof wurde ein Baum als Weihnachtsbaum geschmückt und die Kinder basteln weihnachtliche Sachen in der Schule. Theresa und ich kommen gerade zurück vom Plätzchenbacken mit einigen der Kinder. Es war das erste Mal, dass die Kinder hier Plätzchen gebacken haben und sie waren total glücklich und sehr vertieft in ihre Arbeit.
Ein großes Problem haben wir aber schon länger: es hat für eine lange Zeit nicht geregnet und das Wasser geht aus. Deswegen hat die Regierung jetzt beschlossen, den Wasserzugang in der gesamten Provinz Santa Elena einzuschränken, d.h. jeder Haushalt hat nur noch Wasser zwischen 5.00 Uhr morgens und 12.00 Uhr Mittag. Jeden Morgen müssen wir jetzt also Wasser aus dem Wasserhahn in Eimern sammeln, um für den Rest vom Tag noch genügend Wasser auf Vorrat zu haben. Das ist wirklich eine große Last und so hoffen wir alle auf Regen.
Das als kurze Zusammenfassung, weiterhin Euch und Ihnen eine schöne Adventszeit,
Viele ganz liebe Grüße aus Ecuador,
Anna Sophia