Zusammenfassung Woche 8

Ein ganz liebes, wenn auch sehr verspätetes „Hallo“ aus Ecuador,

es gibt nicht wirklich viel Neues zu berichten, denn unter der Woche unterrichte ich nach wie vor mit Theresa unsere fünf Mädchen am Vormittag und ab mittgas bin ich dann im Haus der Misionera Betty, um bei den Hausaufgaben zu helfen, mich um die zweijährige Carlita zu kümmern und am Abend beim Duschen, Abendessen und „ins Bett bringen“ zu helfen. Es gibt nur eine Veränderung, welche mit ein Grund dafür ist, dass ich mich diese Woche erst so spät melde: anfangs war mein Arbeitstag gegen 17.00 Uhr zu Ende. Inzwischen arbeite ich immer bis mindestens bis 19.00 Uhr und teilweise bis um 20.00 Uhr und gehe dann direkt von der Arbeit zum Abendessen. Somit habe ich abends einfach nicht mehr wirklich viel Zeit, um irgendetwas zu machen, sondern gehe meistens nach dem Abendessen direkt ins Bett.

Die Arbeit macht mir nach wie vor sehr viel Spaß und ich fühle mich wirklich überhaupt nicht mehr fremd, weil mich inzwischen alle Kinder sehr gut kennen und somit auch zu mir kommen, wenn sie eine Frage haben oder sie jemanden zum Reden brauchen.

Heute ist das erste Drittel meiner Zeit hier schon vorbei und ich kenne inzwischen sehr viele Hintergründe der Kinder. Eine Geschichte die mich sehr berührt hat, ist die von gerade der kleinen Carlita auf die ich jeden Tag aufpasse. Sie ist mit ihrem drei Jahre älteren Bruder vor fünf Monaten ins Kinderheim gekommen. Die beiden sind ohne Vater aufgewachsen und da die Mutter ihr Geld als Prostituierte verdient(e), musste Carlitos jeden Tag und oft auch in den Nächten auf Carlita aufpassen und hat sie somit auch aufgezogen. Als die beiden hierher gekommen sind waren sie unzertrennlich und Carlitos wollte anfangs nicht von Carlitas Seite weichen, um sich davon zu überzeugen, dass es ihr gut geht. Inzwischen ist die Misionera Betty wie eine Ersatzmutter für Carlita, aber am glücklichsten ist sie, wenn sie mit ihrem fünfjährigem Bruder Zeit verbringen kann. Bisher spricht sie noch nicht, außer „Mama“ und „Papa“ und wenn sie „Mama“ ruft, dann meint sie ihren Bruder, was zeigt, was für eine wichtige Rolle Carlitos für sie spielt. Leider lacht Carlita nicht wirklich oft, doch wenn sie ihren Bruder sieht, hört sich gar nicht mehr auf zu strahlen und zu lachen. Die Momente, wo man die beiden zusammen sieht, sind einige der Schönsten für mich hier, weil es einfach wunderschön ist die beiden so miteinander zu sehen.

Es gibt nach zwei Monaten aber auch Sachen, an die ich mich noch nicht gewöhnt habe, wie z.B., dass man sich duscht und wenn man sich dann das einshampoonierte Haar auswaschen will, es einfach kein Wasser mehr gibt, sondern erst Stunden später wieder. Ein anderes Beispiel ist, wenn man nach der Arbeit in sein Zimmer zurückkommt oder morgens aufsteht und dann an der Wand Geckos kleben und Eidechsen durchs Zimmer laufen und man sich fast schon wie in einem Zoo fühlt. Gehört hier aber glaube ich alles irgendwie dazu 😉

Morgen Abend werden Theresa und ich uns auf den Weg nach Baños machen und dort bis Donnerstag bleiben. Wir freuen uns schon sehr auf den Ausflug und ich versuche nächste Woche, sobald wir zurück sind, einen ausführlichen Blogeintrag über diese Zeit zu schreiben.

Viele liebe Grüße aus dem derzeit sehr kühlen Ecuador,

Anna Sophia

 

 

Zusammenfassung Woche 7

Hallo,

diese Woche gibt es nicht viel zu berichten, da am Dienstag wohl ein verdorbenes Lebensmittel oder Ähnliches im Essen war und somit am Mittwoch viele krank wurden, unter anderem auch Theresa und ich und wir konnten den Rest der Woche nicht unterrichten oder andere Sachen unternehmen.

Nach zwei bis drei Tagen waren wir dann aber alle wieder auf den Beinen und konnten somit am Samstagabend eine Abschiedsfeier für Jim veranstalten, der gestern zurück in die USA geflogen ist. Die Kinder haben Tänze aufgeführt und es wurde viel gesungen. Danach gab es dann ein großes Abendessen für alle.

Am Sonntag waren wir nach der Kirche mit einer Gruppe von 15 Kindern in Olón am Strand und als wir zurück zur Fundación gegangen sind hat uns Jim noch alle auf ein Eis eingeladen. Die Kinder waren wirklich sehr traurig, als sie sich schließlich von Jim verabschieden mussten und sie freuen sich jetzt schon auf seinen nächsten Besuch im Frühjahr.

Nächste Woche gibt es bestimmt wieder mehr zu berichten und bis dahin verbleibe ich mit lieben Grüßen

Anna Sophia

Zusammenfassung Woche 6

Hallo,

wie ich schon im letzten Beitrag angedeutet habe, waren Theresa und ich von Mittwoch bis Samstag in Cuenca. Wir sind am Mittwoch gleich ganz früh mit dem Bus nach Guayaquil gefahren und von dort aus dann noch weitere fünf Stunden über Cañar nach Cuenca. Die Busfahrt war wirklich schön, denn wir sind in das südliche Hochland gefahren und dort ist die Landschaft natürlich ganz anders als hier in Montañita direkt am Meer. Wir haben viele kleine Dörfer gesehen, die hoch in den Bergen liege, viele grüne Wiesen und darauf zahlreich Kühe und Pferde. Am Ziel angekommen haben wir uns die Stadt etwas genauer angesehen. Cuenca ist wunderschön und hat eine traumhafte Lage, inmitten von hohen Bergen. Das historische Zentrum bietet viele Sehenswürdigkeiten und zahlreiche Märkte an denen handgefertigte Artikel amgeboten werden. Es herrscht eine sehr ruhige und angenehme Atmosphäre, die Menschen sind äußerst freundlich und die Straßen richtig sauber. Wir haben viele Cafés entdeckt, die liebevoll eingerichtet sind und welche man gar nicht mehr verlassen möchte.

Wir haben alle drei Nächte bei Bekannten von einem Freund von Theresa übernachtet. Die Familie war sehr nett und es war schön nicht einfach in einem Hotel zu wohnen, sondern Einblicke in das alltägliche Leben einer dort lebenden Familie zu bekommen.

Am Donnerstag haben wir am Vormittag an einer dreistündigen Führung durch Cuenca teilgenommen, dadurch viele neue Plätze besucht, geheime Tipps für gutes Essen und Unterhaltung bekommen und Backpacker aus der ganzen Welt getroffen. Nach der Führung waren wir noch eine Weile mit Leuten von der Reisegruppe unterwegs und haben uns anschließend mit Lebensmitteln und anderen nützlichen Sachen für den bevorstehenden Tag in Cajas eingedeckt. Nachdem der Wetterbericht 6 Grad Celsius vorausgesagt hatte, haben wir sogar extra Mützen und Handschuhe aus Alpakawolle eingekauft.

Am Freitag sind wir dann um 7.00 Uhr mit dem Bus in den Nationalpark Cajas gefahren. Wir hatten uns schon im Voraus über die verschiedenen Routen erkundigt und uns für eine recht einfache, ca. dreistündige Tour entschieden. Die Gudies vor Ort meinten dann aber, dass wir unsere gewählte Route mit einer sehr anspruchsvollen kombinieren könnten, um insgesamt einfach etwas mehr zu sehen. Nach einer kurzen Einführung sind wir dann zu zweit losgezogen. Das Wetter war schön, denn die Sonne hat geschienen, aber durcj den Wind war er recht kühl, sodass wir sogar unsere gekauften Mützen gebraucht haben. Meist waren die Wege gut ausgeschildert, aber teilweise gab es Stellen an denen mehrere Wege verliefen, aber die Markierung fehlte. Das war insofern ein Problem, da die Guides keine Karten aushändigen und es in dem Informationshaus vom Anfang nur eine Karte an der Wand gab von der wir ein Foto auf dem Handy hatten, was aber nur bedingt hilfreich war. Insgesamt waren wir sechs Stunden unterwegs, haben traumhafte Berge, Seen und Pflanzen gesehen und es war ein unglaubliches Erlebnis, das sich definitiv gelohnt hat. Bei der anspruchsvollen Route mussten wir aber wirklich öfters Pausen einlegen, weil mir bzw. uns der Höhenunterschied mehr zu schaffen gemacht hat, als wir erwartet haben. Der höchste Punkt den wir bestirgen haben lag auf knapp 5.000 m. Das ist natürlich ein gewaltiger Unterschied zu unserer normalen Höhenlage auf Meereshöhe in Montañita und so hatten wir stellenweise wirklich Atmungsprobleme, obwohl wir ja extra schon zwei Tage zuvor in dem 2.530 m gelegenen Cuenca, zum Eingewöhnen des Höhenunterschieds verbracht haben.

Abends hat mich Theresa anlässlich meines Geburtstags zum Essen eingeladen und als wir zurück in das Haus unserer Gastfamilie gekehrt sind standen eine Torte und zahlreicje Naschereien für eine kleine Feier bereit. Es war ein wirklich schöner Abend und man hat mir einige ecuadorianische Geburtstagstraditionen beigebracht.

Am Samstag sind wir um fünf Uhr früh schon aufgebrochen, um nach Montañita zurückzukehren. Wir wären wirklich gerne etwas länger in Cuenca geblieben, um diese unfassbar tolle Stadt noch mehr zu erkunden. Deshalb bin ich umso glücklicher, dass wir im Januar mit der Reisegruppe auch zwei Tage in Cuenca verbringen werden 🙂

Im Kinderheim angekommen wurden wir liebevoll von den Misioneras und Kindern empfangen, was ein schönes Gefühl war.

Am Abend würde ich dann mit einer Feier für eine Misionera und mich überrascht, anlässlich unserer Geburtstage. Vier Mädchen von dem Haus der Misionera Betty, in dem ich täglich von mittags bis abends arbeite, haben in bildhübschen Kleidern einen Tanz aufgeführt und etwas für uns gesungen, was unglaublich schön war, besonders für mich, weil ich ja den Mädchen durch die tägliche Arbeit mit ihnen sehr nahe stehe. Danach hat noch eine Gruppe anderer Mädchen einen Tanz aufgeführt, der auch sehr gut gelungen ist.

Anschließend gab es ein großes Essen für alle Misioneras, Jim und uns Volunteers (insgesamt waren wir 18 Personen). Danach habe ich eine Geburtstagstorte, eine ganz lieb geschriebene Kathe von Mamita Isabel und einen schönen Panamahut geschenkt bekommen. Als eine Misionera zu singen und tanzen angefangen hat, haben wir uns alle angeschlossen und eine lange, schöne und sehr unterhaltsame Nacht verbracht. So habe ich dieses Jahr einem Geburtstag ganz anderer Art verbracht und es richtig genossen, weil alle sich sehr viel Mühe gegeben haben und es wirklich insgesamt zwei schöne Tage geworden sind.

Jeder der nach Ecuador reist, dem kann ich nur Cuenca empfehlen und ebenfalls einen Tag in Cajas.

Ich freue mich auf die nächste Woche, lasse wieder von mir hören und verb bis dahin mit ganz lieben Grüßen aus Ecuador

Anna Sophia

Zusammenfassung Woche 5

Ein ganz liebes Hallo an alle, die diesen Eintrag lesen!

Zunächst möchte ich um Entschuldigung bitten, dass ich diese Woche erst so spät von mir hören lasse, doch die letzten Tage haben wir einiges unternommen. Seit Montag sind hier nämlich für eine Woche Ferien und wir versuchen für die Kinder, welche nicht für diese Woche verreist sind, ein ganz besonderes Programm zu gestalten. Das Alles gelingt mit der Hilfe von Jim, einem äußerst sympathischen Amerikaner, der vor neun Jahren das erste Mal als Volunteer zur Fundación kam. Als er nach sieben Monaten zurück nach Amerika ist, hat er beschlossen, dass er diesen Ort mit den Kindern und den Misioneras nicht einfach so zurücklassen kann und kommt deshalb seitdem zweimal im Jahr für je zwei Wochen her.

So waren wir am Sonntag mit allen Kindern im Strandhaus der Fundación in Olón, um zusammen schwimmen zu gehen, Sandburgen zu bauen und natürlich auch um Fußball zu spielen. Es war ein richtig schöner Tag für uns Alle!

Am Montagabend hat Jim alle Kinder, Misioneras und uns Volunteers zum Pizzaessen eingeladen. Das war wirklich ein Erlebnis für sich, denn die Restaurants hier sind recht klein und dann mit 35 Kindern essen zu gehen ist gar nicht so einfach… Trotzdem hat es irgendwie geklappt und unsere Mädchen und Jungen waren unglaublich glücklich und für einige war es auch das erste Stück Pizza ihres Lebens. Nachdem insgesamt 20 Pizzen und literweise Softgetränke in den Mägen von allen verschwunden sind, sind wir satt und glücklich mit Taxis zur Fundación zurückgefahren.

Gestern haben wir etwas ganz besonderes mit den Kindern gemacht: wir sind alle mit dem Bus über eine Stunde nach Libertad gefahren und zusammen ins Kino gegangen. Wo am Tag zuvor für viele das erste Stück Pizza im Leben schon unglaublich toll war, war dieser Kinobesuch natürlich gigantisch! Es war toll zu sehen und zu erleben wie fasziniert die Kinder von der großen Leinwand und den lauten Geräuschen aus den Boxen waren. Nachdem Jim uns alle schon zu dem Kinobesuch eingeladen hatte, hat er bei KFC für alle Hähnchen und Pommes Frites gekauft. Als wir dann nach 19.00 Uhr Libertad mit dem Bus verlassen haben, waren alle glücklich und satt, aber auch sichtlich geschafft und so sind die Meisten auf der Busfahrt eingeschlafen und deshalb hat der Busfahrer uns extra direkt bis zur Fundación gefahren, obwohl dort eigentlich gar keine Bushaltestelle  ist.

Die Kinder und Misioneras haben Jim wahnsinnig gerne, denn er ermöglicht hier Vieles, was man sich sonst nicht leisten könnte und er verbringt auch rund um die Uhr Zeit mit den Kindern, was natürlich super ist.

Die letzte Woche verlief für mich sonst eigentlich wie gewohnt und am Freitag durfte ich zum ersten Mal in der Küche helfen, was wirklich sehr Spaß gemacht hat, aber auch durchaus anstrengend war, weil das Essen ja für insgesamt über 60 Personen reichen muss.

Während ich diesen Blogeintrag verfasse, sitze ich mit Theresa im Bus Richtung Cuenca, wo wir bis Samstag bleiben wollen. Die Misioneras haben uns gesagt, dass wir etwas unternehmen sollen, wenn hier schon einmal Ferien sind. Von diesem Ausflug werde ich dann nächste Woche berichten.

Viele liebe Grüße aus dem immer noch recht kühlen und oft regnerischen Ecuador

Anna Sophia

 

Anmerkung: Ich verfasse diese Blogeinträge zunächst immer handschriftlich und tippe sie anschließend in dem Forum auf meinem Handy ab. Da das leider recht unübersichtlich ist (mit aber kein Computer zur Verfügung steht) schleichen sich öfters Satzeichen ein, wo sie gar nicht hingehören oder es fehlen welche. Auch sind vielleicht einmal Wörter an Stellen, wo sie überhaupt nicht hinpassen oder die Groß-und Kleinschreibung stimmt nicht immer. Dafür möchte ich mich entschuldigen, denn normalerweise bin ich durchaus mit der deutschen Rechtschreibung vertraut, nur ist das mit dem Handy alles nicht so einfach. Vielen Dank für Euer und Ihr Verständnis!